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Die Spinnstube

Die Spinnstube der Gruppe Bartha

Von Julia Schneider

Ein Jubiläum gab es kürzlich auf Schloss Hundisburg zu feiern. Die Spinnstube der dort ansässigen Gruppe Bartha besteht nun bereits seit 15 Jahren und ist aus der Kultur-Landschaft Haldensleben-Hundisburg nicht mehr wegzudenken.

"Wir hatten einfach Interesse daran, das Spinnen zu erlernen", erklären Marlies Hauer und Karen Beyer ganz simpel, wie es vor 15 Jahren zur Gründung der Spinnstube auf dem Hundisburger Schloss kam. Die Initiatorinnen hörten sich im Bekanntenkreis und über die Volksstimme nach  anderen interessierten Frauen und Männern um. Als das Projekt, das zunächst nur über einen begrenzten Zeitraum laufen sollte, dann begann, waren sie von dem Ansturm überwältigt. "Am ersten Abend kamen 33 Leute, um Spinnen zu lernen", erzählen die Frauen. Sie selbst mussten auch noch Vieles lernen und waren froh, dass sich Helga Maschke bei ihnen meldete. Diese kennt sich mit historischen Spinnrädern aus und brachte den Frauen alle Tricks und Kniffe des Spinnens bei. "Mit der Zeit wurden es natürlich zwischen- durch auch wieder weniger Leute, die zu den wöchentlichen Treffen kamen", erklärten Marlies Hauer und Karen Beyer. Ein Stamm von rund 20 Frauen und auch Männern hat sich jedoch bis heute gehalten. Und längst kann die Gruppe Bartha mehr, als nur Spinnen und das dazugehörige Wolle-kämmen und Waschen. Die Mitglieder, von denen jeden Mittwoch mal mehr und mal weniger um 17 Uhr den Weg in die Spinnstube finden, haben sich außerdem das Weben, Färben und Filzen angeeignet, bei dem vielfältige kunstvolle Produkte entstehen. Neben gestrickten Strümpfen, Mützen und Pullovern fertigen die Handarbeitsbegeisterten auch ganze Wandteppiche aus Filz, denken sich jahreszeitlichen Schmuck wie Blumen oder Osterhasen aus Filz aus und arbeiten sogar mit Seide. Längst sind Marlies Hauer und Karen Beyer Profis auf mehreren Gebieten und verschließen sich auch neuen Techniken und Fertigkeiten nicht. Ganz wie die Namensgeberin der Gruppe, Bartha von Alvensleben, stehen die Mitglieder Innovationen immer wieder offen gegenüber. Bartha von Alvensleben war eine wirtschaftlich tätige Frau, die ihr eigenes Geld verdiente. Im Jahre 1571 erbaute sie gemeinsam mit ihrem Mann Ludolf von Alvensleben das Renaissanceschloss, auch Neues Werk genannt, also den Teil des Schlosses, den die Gruppe nun auch für ihre Spinnstube nutzt. Die Spinnstube, die mittlerweile zwei Mal innerhalb des Schlosskomplexes umgezogen ist, hat nun ihren festen Platz neben dem Schlossladen. "Hier fühlen wir uns wohl und wollen uns auch weiterhin wöchentlich treffen", verraten die Mitglieder und laden alle Interessenten ein, mittwochs um 17 Uhr vorbeizuschauen. Auch auf Märkten wie den Hundisburger Obsttagen und dem traditionellen Weihnachtsmarkt auf dem Schlosshof ist die Frauengruppe Bartha stets vor Ort und beantwortet Besuchern gern ihre Fragen.

Alles rund um die Schafwolle: mittwochs ab 17:00 Uhr

Kontakt: Marlis Hauer (Tel. 03904-42808)

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